„I am not naive!“ US-Präsident Obama sagte diesen Satz, als er auf dem Prager Hradschin seine Vision einer atomwaffenfreien Welt entwickelte. Davor war gerade unser Verteidigungsbündnis, die NATO, 60 Jahre alt geworden und hatte mit Albanien und Kroatien zwei neue Mitglieder aus dem ehemaligen Ostblock aufgenommen.
Egal wie man zu Obama und seiner Präsidentschaft steht, was er vermittelt ist heute wohl wieder wichtiger denn je: das es gilt, sich Ziele zu stecken und dann so hart wie möglich daran zu arbeiten, sie zu erreichen.
„Wer eine neue Idee hat, ist ein Spinner, bis die Idee eingeschlagen hat“, soll Mark Twain gesagt haben und genau darum geht es. Wir sind es, die unsere Zukunft gestalten. Auf unseren Schultern lastet die Verantwortung für das was kommt. Ein ehemaliger EU-Botschafter sagte mir vor kurzem mit einem Blick auf eine Schulklasse, an der wir vorüber gingen: „Schau dir diese Kids an. Sie sind es, die in 30 Jahren für uns die Entscheidungen treffen.“ Erst war ich natürlich enttäuscht, dass er mich nicht in diese Gruppe einschloss, dann wurde mir klar, dass es an uns jungen Erwachsenen liegt, die Verantwortung, die uns obliegt, auch anzunehmen und daraus etwas Positives zu machen.
Eine Krise, wie wir sie derzeit erleben, beinhaltet auch immer eine enorme Chance. Endlich können nämlich so manche Ideen umgesetzt werden, die früher mit „Das haben wir aber schon immer so gemacht“ abgetan wurden. Dafür müssen diese Ideen aber vorgebracht und vorangetrieben werden. In der Krise lassen sich Strukturen ändern. Wir sollten unsere Meinung hier aktiv einbringen. Schließlich sind wir es, die in den nächsten 20 Jahren die Verantwortung tragen.